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  • AutorenbildMonika Rüegger

Die AHV und linke Frauen

Dieses Interview ist am 26. September 2022 im Nebelspalter erschienen (www.nebelspalter.ch). Einen Tag nach der AHV-Abstimmung und der Demonstration linker Frau auf dem Bundesplatz.


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SVP-Nationalrätin Monika Rüegger (OW) hat ein Komitee von bürgerlichen Frauen auf die Beine gestellt, die für die AHV-Reform gekämpft haben. Im Interview nimmt sie nach der Abstimmung Stellung zum angeblichen «Geschlechtergraben» und den Demonstrationen von Frauen aus der SP.

Die Verlierer der AHV-Abstimmung aus SP und Gewerkschaften und viele Medien von SRF bis Tages-Anzeiger sagen nun, die Männer hätten die Frauen überstimmt und würden sie so zwingen, ein Jahr länger zu arbeiten. Stimmt das? Monika Rüegger: Das ist einfach nicht der Fall. Wir bürgerlichen Frauen haben für die Sicherung der AHV gestimmt. Ja, wir dürfen jetzt gleich lange arbeiten wie die Männer, bis 65 Jahre, wie bei der Gründung der AHV. Die Männer und viele bürgerliche Frauen haben allen Frauen zu mehr Gleichstellung verholfen. Das ist gut so. «Ich wehre mich dagegen, dass linke und grüne Frauen immer im Namen von allen Frauen reden und dass die Medien darauf hereinfallen.» Monika Rüegger, Nationalrätin SVP, OW Die SP-Frauen demonstrieren gegen das Abstimmungsresultat auf dem Bahnhofplatz in Bern und droht, bürgerliche Frauen abzuwählen (Link zum Video). Das ist nur ein Grüppchen undemokratischer Ideologinnen und hat mit den allermeisten Frauen nichts zu tun. Ich wehre mich dagegen, dass linke und grüne Frauen immer im Namen von allen Frauen reden und dass die Medien darauf hereinfallen. Frau Funiciello ist nicht mein Sprachrohr. Ich weiss mich selbst zu vertreten. Ich lasse mir das nicht mehr länger bieten. Es hat eine starke bürgerliche Frauenbewegung für die AHV-Reform gegeben. Ohne diese wäre die Reform abgestürzt.

Und doch: Viele Frauen haben gegen die Reform gestimmt. Wieso? Wir müssen zuerst genau hinschauen und herausfinden, wo der Graben ist. Er könnte auch mehr mit den Unterschieden zwischen deutschsprachiger und lateinischer Schweiz zu tun haben als mit dem Geschlecht. In diesen Regionen war die Lügenkampagne der Gewerkschaften – angeführt von Pierre-Yves Maillard als Mann – besonders intensiv. Da wurden die Säulen der Altersvorsorge vermischt, mit drohenden Rentenkürzungen Angst geschürt und dann sogar ausgerechnet mit einem patriarchalischen Frauenbild – der kinderbetreuenden Mutter – Stimmung gegen eine Reform gemacht, die faktisch mehr Gleichstellung bringt.

Trotz Niederlage: Jetzt müsse endlich etwas in Sachen Lohngleichheit geschehen, sagte SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer am Sonntagabend im Fernsehen.

Das ist die gleiche altbekannte Leier von Linken und Gewerkschaften. Es gibt genug Studien, die zeigen, dass das gar nicht stimmt. Wir Frauen sind keine Opfer und wir lassen uns nicht zu Opfern abstempeln, schon gar nicht von selbsterklärten Feministinnen, die von unserem Alltag keine Ahnung haben. Sie wollen uns nicht befreien, sondern abhängig machen vom Staat. Der soll alles in unserem Leben bestimmen, von der Kinderbetreuung bis zur Altersvorsorge. Überall soll der Staat für uns zuständig sein. Mein Feminismus ist ein anderer: Lasst uns Frauen über unser Leben selbst entscheiden, egal ob wir Kinder wollen oder nicht, ob wir sie selbst betreuen wollen oder nicht. Wir tragen die Verantwortung. Unser Leben ist unsere Entscheidung. Linke Frauen wollen immer nur profitieren und nie Verantwortung übernehmen. «Es ist ein ideologischer Graben zwischen starken, bürgerlichen Frauen und Frauen, die sich nur als Opfer sehen. Ich habe genug von diesem Opfer-Feminismus.» Aber der Geschlechtergraben könnte so gross gewesen sein wie noch nie. Es ist ein ideologischer Graben zwischen starken, bürgerlichen Frauen und Frauen, die sich nur als Opfer sehen. Ich habe genug von diesem Opfer-Feminismus demonstrierender Frauen. Wir sind gleichberechtigt und setzen das durch, sei es im Alltag, in der Wirtschaft oder im Familienleben. Linke Frauen haben ein Vierteljahrhundert jede AHV-Reform verhindert. Damit ist nun Schluss. Es hat zwei Frauenkomitees gegeben, die sich für die Reform eingesetzt haben. Wir repräsentieren viel mehr Frauen, als die linken Ideologinnen.

Wie geht es jetzt weiter? Mit der AHV-Reform übernehmen wir Verantwortung für das Sozialwerk, dafür, dass auch die nächsten Generationen noch eine sichere AHV haben. Darauf müssen wir aufbauen. Die linken Frauen haben die AHV in ihrer ideologischen Verblendung aufs Spiel gesetzt. Und die Männer, insbesondere Journalisten, fielen reihenweise darauf herein.


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